• 20 April 2021

Videosprechstunden als dauerhaft digitales Angebot in der Gesundheitsversorgung

Videosprechstunden als dauerhaft digitales Angebot in der Gesundheitsversorgung

Seit Beginn der Pandemie vor mehr als einem Jahr schnellen die Zahlen bei den Videosprechstunden in die Höhe: Wurden 2019 bundesweit noch knapp 3000 Videosprechstunden durchgeführt, waren es im ersten Halbjahr 2020 fast 1,4 Millionen. Viele Patienten finden die Möglichkeit gut, mittels Videosprechstunden Kontakt zu ihrem Arzt aufnehmen zu können. Das geht aus einer Online-Umfrage hervor. Bei Natura Vitalis kennt man den Nutzen der Videosprechstunden schon sehr lange.

Viele Versuche zeigen, dass es Unternehmen, Politik, Medizinern und nicht zuletzt auch den Patienten und Verbrauchern daran gelegen ist, mehr Digitalisierung im Gesundheitswesen zuzulassen. Nicht zuletzt die Videosprechstunde steht dabei im Fokus. In einer Videosprechstunde wird eine sichere und datenschutzkonforme videotelefonische Verbindung zwischen Arzt und Patient aufgebaut. Es nehmen nur Arzt und Patient teil. Die Videosprechstunde dient der Beratung des Patienten oder dem Einholen einer Zweitmeinung zu einem medizinischen Problem.

Bei der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) heißt es dazu: „Gerade bei langen Anfahrtswegen oder nach Operationen können telemedizinische Leistungen eine sinnvolle Hilfe sein, so wie die Videosprechstunde. Ärzte und Psychotherapeuten können ihren Patientinnen und Patienten dabei die weitere Behandlung am Bildschirm erläutern, den Heilungsprozess einer Operationswunde begutachten oder ein psychotherapeutisches Gespräch führen. So müssen Patientinnen und Patienten nicht für jeden Termin in die Praxis kommen.“ Die Organisation sei denkbar einfach: Der Arzt oder Psychotherapeut müsse einen zertifizierten Videodienstanbieter auswählen, der für einen reibungslosen und sicheren technischen Ablauf der Videosprechstunde sorge. Praxis und Patient benötigten im Wesentlichen einen Bildschirm mit Kamera, Mikrofon und Lautsprecher sowie eine Internetverbindung. Eine zusätzliche Software sei nicht erforderlich.

Telemedizin: Kritik am zentralen, bundesweiten elektronischen Portal

Ganz so einfach scheint es aber nun doch wieder zu sein, wie das Fachportal „Handelsblatt Inside Digital Health“ berichtet. Der Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung (SVDGV) hat die Pläne für ein zentrales, bundesweites elektronisches Portal zur Vermittlung von Videosprechstunden kritisiert. Ein solches Portal ist im Referentenentwurf zum Digitale-Versorgung-und-Pflege-Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) vorgesehen und könne zu einer „Monopolstellung“ führen, heißt es in einem Positionspapier des Verbands, das „Handelsblatt Inside Digital Health“ vorliegt.

Der Hintergrund: Durch die Angebote der bestehenden Telemedizin-Anbieter sei ein solches Portal darüber hinaus unnötig. „Mindestens aber ist bei Errichtung eines zentralen Portals dafür zu sorgen, dass alle bestehenden Anbieter ihre Dienste unmittelbar und schlank in das Portal integrieren können, beispielsweise über offene Schnittstellen“, heißt es. Es müsse gewährleistet sein, dass alle Anbieter dort automatisiert, freiwillig und ohne zusätzliche Gebühren Termine für Videosprechstunden anbieten könnten. Das Portal soll durch die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) errichtet werden.

Der Hersteller-Verband fordere laut der Berichterstattung in seinem Papier außerdem eine gleichwertige Vergütung für Videosprechstunden und Sprechstunden vor Ort. Aktuell müssten Vertragsärzte je nach Fachgruppe Abschläge auf die Grund-, Versicherten- und Konsiliarpauschalen für Videosprechstunden hinnehmen. Eine weitere Benachteiligung sieht der SVDGV darin, dass nur 30 Prozent aller Behandlungsfälle im Quartal Videosprechstunden sein dürfen, damit sie abgerechnet werden können. „Sowohl die Abschläge als auch die prozentuale Begrenzung sind aufzuheben“, heißt es.

Dermatologen: Videosprechstunden nicht immer geeignet

Ganz konkret haben sich auch Dermatologen zu dieser Fragestellung positioniert. Der Berufsverband der Deutschen Dermatologen (BVDD) hat in Kooperation mit der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) eine Leitlinie für die Teledermatologie veröffentlicht. Darin können sich Fachärzte über die telemedizinische Versorgung von häufigen Hautkrankheiten wie etwa Neurodermitis oder Schuppenflechte informieren, meldet „Handelsblatt Inside Digital Health“.

Auf Basis von wissenschaftlichen Erkenntnissen und Expertenerfahrungen wird in den Leitlinien zum Beispiel empfohlen, zu welchem Zeitpunkt in der Therapie telemedizinisch beraten werden sollte. Im Falle der Neurodermitis und Schuppenflechte sollte die Erstdiagnostik nicht per Videochat stattfinden. Telemedizinische Verlaufskontrollen werden hingegen empfohlen. Von einer Erstdiagnose mittels einer Technologie, die auf Künstlicher Intelligenz basiert, wird ebenfalls abgeraten. Koordiniert wurde die Leitlinie von Klaus Strömer, BVDD-Präsident, und von Matthias Augustin, Leiter des Instituts für Versorgungsforschung in der Dermatologie und bei Pflegeberufen der Uniklinik Hamburg.

Rasant steigende Zahl der Videosprechstunden

Trotz aller Bedenken boomen Videosprechstunden. Seit Beginn der Pandemie vor einem Jahr schnellen die Zahlen in die Höhe: Wurden 2019 bundesweit noch knapp 3000 Videosprechstunden durchgeführt, waren es im ersten Halbjahr 2020 fast 1,4 Millionen. Dabei wurden im ersten Quartal 2020 rund 203.000 Videosprechstunden gezählt, im zweiten Quartal bereits 1,2 Millionen. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Kassenärztlichen Bundesvereinigung. Weiter gestiegen ist nach Angaben der KBV auch die Zahl der Ärzte, die Videosprechstunden anbieten: Im zweiten Quartal 2020 waren es 31.397 und damit nahezu doppelt so viele wie im Vorquartal, wo bereits ein enormer Anstieg registriert worden war. Demgegenüber waren es im vierten Quartal 2019 bundesweit nur 168.

Viele Patienten finden die Möglichkeit gut, mittels Videosprechstunden Kontakt zu ihrem Arzt aufnehmen zu können. Das geht aus einer Online-Umfrage durch das Meinungsforschungsinstitut Statista hervor, die der BKK Dachverband in Auftrag gegeben hatte. Demnach gaben 41 Prozent der Befragten an, dass sie sich Videosprechstunden als dauerhaft digitales Angebot in der Gesundheitsversorgung wünschen.

Bei Natura Vitalis kennt man den Nutzen der Videosprechstunden schon sehr lange. Das Unternehmen ist nicht nur führend auf dem Gebiet hochwertiger natürlicher Vitalstoffe, sondern bei der Entwicklung digitaler Gesundheitsangebote. Schon seit mehr als vier Jahren bietet Natura Vitalis Online-Sprechstunden mit Fachleuten aus ganz verschiedenen Segmenten der Gesundheitswirtschaft an. Zuschauer können dies im Live-Stream verfolgen und per E-Mail oder telefonisch ihre Fragen an den Experten stellen. So erhalten die Zuschauer von überall auf der Welt wichtige Gesundheits-Tipps und machen sich auch von festen Praxisöffnungszeiten und Terminvergaben unabhängig. Auf der Facebook-Seite von Natura Vitalis und dem YouTube-Channel finden Zuschauer regelmäßig neue Live-Streams und alle bisher ausgestrahlten Folgen.